Marketing: Mehr als Werbung

Zum Thema Marketing gibt es Hunderte von Büchern und Tausende von Websites. An jeder Ecke warten wohlgemeinte Ratschläge von selbst ernannten Freunden. In dieser wilden Landschaft verlieren Start-ups leicht den Überblick und lassen sich häufig auf vermeintliche Experten ein, die schnelle Resultate bei geringem Einsatz versprechen.
Schade, wenn es dabei bleibt. Denn Marketing ist zwar tatsächlich komplex. Das Wesentliche lässt sich aber in einem Blogbeitrag zusammenfassen. Und dieses Grundwissen hilft nicht nur im Alltag, sondern auch bei Verhandlungen mit Spezialisten.

Entwickle eine Vision

Was möchtest Du erreichen? Nicht heute, nicht morgen, sondern langfristig. Diese Überlegung ist essenziell für den Erfolg Deines Unternehmens. Sie gibt vor, wo die Reise hinführt. Sie weist Dir und all Deinen Mitarbeitern stets den Weg. Nach ihr richten sich alle strategischen Überlegungen und taktischen Maßnahmen. Sie ist das Mantra, das Euch in guten und in schlechten Tagen begleitet.

Lege Ziele fest

Wo gehst Du zuerst hin? Was ist das nächste Etappenziel? Macht es Sinn, einen bestimmten Marktanteil, Umsatz oder Gewinn zu erreichen? Ist es wichtig, den Kundendialog, Bekanntheitsgrad oder die Kundenfreundlichkeit zu steigern? Lege Deine Ziele fest und feiere, wenn Du sie erreicht hast.

Überlege Dir eine Strategie

Wie kommst Du zu Deinem Ziel? Das heißt: Welche Produkte wirst Du verkaufen? Wer soll sie kaufen? Zu welchem Preis? Wie wirst Du sie vertreiben? Wie mit Deinen Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten, Partnern oder der Öffentlichkeit kommunizieren? Wirst Du eine Marke aufbauen? Oder gleich mehrere? Diese Grundüberlegungen sind nicht in Stein gemeißelt. Du wirst Sie anpassen, wenn der von Dir gewählte Weg sich als Sackgasse herausstellt oder eine Lawine ein Fortkommen unmöglich macht.

Erstelle einen Plan

Damit Deine Strategie kein theoretisches Konstrukt bleibt, legst Du fest, welche taktischen Maßnahmen am sinnvollsten sind. Ein Plan bündelt diese Maßnahmen. Er erinnert Dich und Deine Mitarbeiter immer wieder daran, was wirklich zählt. Schreibe ihn auf einen Zettel. Bereite eine PowerPoint-Präsentation vor. Fülle eine Excel-Tabelle aus. Egal welches Werkzeug Du als Unterstützung nutzt: bitte wähle nur eines, das Deinen Ansprüchen gerecht wird. Schließlich soll so ein Plan helfen, Deine Ziele zu erreichen und nicht wie eine Kugel am Bein jeden Schritt behindern.
An dieser Stelle kommt übrigens Werbung ins Spiel. Sie ist eine von vielen Maßnahmen, die Du einsetzen kannst, um bestimmte Zwischenziele zu erreichen. Werbung nimmt unterschiedliche Formen an: Leuchtreklame, Anzeigen in Zeitschriften, kleine Filme im Internet, blinkende Banner in Blogs, menschliche Schilder usw. Werbung unterstützt Dich zum Beispiel dabei, den Verkauf eines bestimmten Produktes zu steigern. Was wiederum zu mehr Umsatz führen wird, aber nicht unbedingt zu mehr Gewinn. Du siehst, jetzt wird es kompliziert. Deshalb beschränken wir uns lieber wieder auf das Wesentliche.

Implementiere Deinen Plan

Alle Maßnahmen, die Du im Plan vorgesehen hast, müssen umgesetzt werden. Sonst bleiben sie für immer nur ein paar Gedanken, gefangen auf einem Stück Papier. Also kommt Werbung in die Zeitung Deiner Wahl. Ein Lächel-Kurs hilft Deinen Mitarbeitern freundlicher zu werden. Preissenkungen animieren Kunden dazu, Produkt X häufiger zu kaufen.
Viele Start-ups und leider auch Großunternehmen verfallen im Alltag gerne in Aktionismus. Sie widmen sich beliebigen Maßnahmen – einfach nur, weil ihnen jemand im Vorbeilaufen etwas zugeflüstert hat. Das ist nicht schlimm, wenn Du keine Ziele verfolgst oder unbegrenzte Ressourcen hast. Ist dem nicht so, dann habe dein Ziel vor Augen und lasse Spontaneität dort zu, wo sie notwendig ist. Zum Beispiel, wenn sich einmalige Chancen bieten, schneller voranzukommen.

Kontrolliere den Erfolg Deiner Maßnahmen

Ist das, was Du Dir vorgenommen hast, eingetreten? Wenn nicht, was ist schiefgelaufen? Kontrolliere den Erfolg Deiner Maßnahmen, lerne aus Fehlern und passe Deinen Plan entsprechend an.
Das soll es gewesen sein?

Nein. Das Wichtigste kommt oft zum Schluss.

Frage Dich immer wieder: Macht mir das alles Spaß? Denn wenn Du jeden Tag mit einer mürrischen Miene aufstehst, so Deinen Mitarbeitern begegnest und abends wieder einschläfst, dann stimmt etwas nicht. Vielleicht hast Du Dich verlaufen? Oder möchtest gar nicht mehr Dein Ziel verfolgen? Schlechte Laune kann die beste Marke verderben.

Und was ist mit Social Media, Content Marketing und SEO?

Das sind zum einen wunderbare Begriffe fürs Buzzword Bingo. Zum anderen sehr nützliche Werkzeuge. Du kannst, musst sie aber nicht nutzen. Das kommt eben darauf an, was Dein großes Ziel ist. Also lass Dir bitte nichts einreden. Hinterfrage jeden Vorschlag. Nutze ein Werkzeug nur dann, wenn Dir jemand erklären kann, wie es Dir hilft, ans Ziel zu kommen.
Und bitte arbeite nur mit Menschen zusammen, die Deine Sprache sprechen. Denn wenn Du immer wieder erst ein Lexikon aufschlagen musst, um jemanden zu verstehen, dann wird Deine Reise zur unendlichen Geschichte. Und zwar ohne Happy End.
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