Klaus Kramer von datingbyphone im Interview

Vor kurzem haben wir den spannenden Versuch eines Crowdfunding im Alleingang von Voice Ads Ltd für ihr Projekt datingbyphone berichtet. Mittlerweile konnten die Taunussteiner 14.500 Euro von 12 Investoren eintreiben.

Wir haben den Gründer und Geschäftsführer Klaus Kramer einmal zu mehr Hintergrundinformationen befragt.

RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?
Klaus Kramer: Mein Name ist Klaus Kramer, der Initator und geschäftlich verantwortlich für das Vorhaben datingbyphone bzw. Voice Ads Ltd. Die Bandbreite meiner langjährigen professionellen Expertise umfasst die Bereiche Elektro-Technologie, PR & Werbung und Geisteswissenschaften. Das letztere mit Fokus in der menschlichen Verhaltenspsychologie. Meine Neugier auf etwas Neues verschlug mich 1989 nach Canada BC, und 2002 durch meine jetzige Frau Gaby wieder zurück nach Deutschland.
Ich denke, ich kann mich mit reinem Gewissen als jemand bezeichnen, der wie ein Schwamm alles aufnimmt und versucht dieses positiv umzusetzen, für mich und meine Umwelt. Bei mir und meiner Frau Gaby ist das Glas immer halb voll. Besserwisser, notorische Nörgler und Neidgeplagte gehören nicht zu unseren Freunden. Ich bin ein deutscher, europäischer global citizien.

RMS: Wie kam es zur Gründung von Eurem Startup?
Klaus Kramer: Ich habe während meines Psychologiestudiums in Kanada und auch danach seit vielen Jahren den Phone-Dating-Markt in den USA & Kanada genau verfolgt und analysiert. Ich stellte mit Erstaunen fest, dass dieses Konzept in Europa weitgehend unbekannt ist. Die weitere Tatsache, dass dieser Markt ein enormes finanzielles Potential (ca. Euro 200 Mio.) in Europa darstellt, veranlasste dann das Voice Ads Ltd.-Team, genaue Studien und Gutachten erstellen zu lassen. Die daraus gewonnenen Resultate sind äußerst positiv, weil sie mit zweistelligen Wachstumsraten auf die nächsten 3-4 Jahre verbunden sind. Diese Erkenntnisse wurden verifiziert durch ein führendes Umfrage- und Statistik-Institut in Hamburg. Daraus entwickelte sich dann letztendlich die Firmenvision, datingbyphone in Deutschland und dann sukzessive in 12 europäischen Ländern zu etablieren.

RMS: Was waren die größten Stolpersteine, die Du bisher bei der Gründung und dem Aufbau des Startups
überwinden musstest?

Klaus Kramer: Stolpersteine im Sinne des Nicht-Überwindens habe ich nie erfahren, weil meine grundsätzliche Devise heißt: „Probleme sind dazu da, gelöst zu werden“. Und das trifft ganz speziell auf das Beschaffen von Kapital für unser Vorhaben datingbyphone dazu.

RMS: Aus wie vielen Leuten besteht Euer Team mittlerweile?
Klaus Kramer: Das Management Team (3+) ist komplett mit uns vertrauten Leuten aufgestellt, siehe die Teamvorstellung auf unserer Website.

RMS: Ihr sucht derzeit nach Investoren, geht hierbei aber einen eher ungewöhnlichen Weg – Crowdfunding
im Alleingang. Wie kam es dazu? Und wieso habt Ihr Euch gegen die gängigen Crowdfunding-Plattformen
entschieden?

Klaus Kramer: Unser jetziger Alleingang schließt grundsätzlich nicht aus, dass wir für eine größere Crowd Investment Runde eine entsprechende externe Plattform als Kooperationspartner in Erwägung ziehen. Diesbezüglich sind wir in Verhandlungen. Unser Erfolg mit den Investoren die wir schon haben, lässt allerdings darauf schließen, dass auch ein Alleingang im Bereich des Crowd-Investing speziell in Deutschland umsetzbar ist. Wir können sehr gezielt unser datingbyphone Konzept darstellen, das bedeutet aber auch, dass ein größerer Zeitfaktor für das Crowd-Investing veranschlagt werden muss, um genau die „passenden Deckel“ zu finden, die auf unseren Topf passen. Die Zauberworte für die Anäherung zwischen Investoren und Voice Ads Ltd sind zweifelsohne „Vertrauen in Verbindung mit gegenseitiger Social Due Diligence“.
Unsere Entscheidung gegen die gängigen deutschen Crowdinvesting Plattformen im Herbst letzten Jahres hing zum Teil damit zusammen, dass man uns mit einer gewissen Arroganz begegnete, die mit der sehr speziellen Ausrichtung der Portfolios dieser Plattformen zusammenhing. Obwohl das Crowdinvesting Konzept per se einem Massenbedürfnis entspricht, ist man schon wieder dabei, spezielle nationale Schubladen für die Crowdinvesting Plattformen und Firmengründungen (startups) einzurichten. Es gibt zig andere hochinteressante Firmengründungen, die unter diesem hohen Motto der „Perlendarstellung“ oder elitärer Auswahlkriterien keine Chance haben, über die gängigen Crowdinvesting Plattformen in Konktakt mit Crowd Investoren zu kommen, und wenn doch, dann nur im Alleingang. Aber vielleicht ändert sich dies mit http://wlcm.in/.

RMS: Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?
Klaus Kramer: Das www bietet unendlich viele Möglichkeiten, PR bzw. News zu verbreiten, zusätzlich zu den bekannten Netzwerken von Facebook, Twitter, Google+ und etlichen mehr. Es ist gut zu sehen, auf wieviel Resonanz wir gestoßen sind durch das Verteilen von z.B. Pressemitteilungen ganz speziell in der www Gründerszene. Ich möchte mich auf diesem Wege bedanken für die vielen Anfragen und hoffe noch auf viele mehr. Wir werden jede Anfrage schnell und nach bestem Wissen und Gewissen beantworten.

RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren mit datingbyphone stehen?
Klaus Kramer: Wenn sich alles nach der Prognose entwickelt, wird das Projekt ‚datingbyphone’ 2013 in die zweite Runde gehen, d.h. es werden alle Ballungsräume in Deutschland Marketing- und Hardware-mäßig angestrebt. Parallel dazu sollen die ersten Marketing-Maßnahmen und Hardware-Installationen in England, Frankreich und Italien vorgenommen werden. Letztendlich ist angestrebt, der Marktführer für Phone Dating in Europa zu sein bzw. zu werden. Ergänzend möchte ich noch betonen, dass Voice Ads Ltd. ein privates Unternehmen ist und immer bleiben wird.

RMS: Wie siehst Du die Gründerregion Rhein-Main? Ist es eine gute Gegend für Startups?
Klaus Kramer: Absolut, Wiesbaden als wunderschöne Stadt mit phantastischer alter Architektur ist ein guter Anfang für unser bundesdeutsches Vorhaben. Reisende, die in das angebliche Silicon Alley Startup Zentrum Berlin müssen, sollte man meiner Meinung nach nicht aufhalten.

RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?
Klaus Kramer: Ich habe mich in meinem bisherigen Leben zurückgehalten mit Vorbildern. Aber in diesem Fall halte ich es mit den abschließenden Worten von Steve Jobs in der Stanford Unversity im Jahr 2005:
“Your time is limited, so don’t waste it living someone else’s life. Don’t be trapped by dogma — which is living with the results of other people’s thinking. Don’t let the noise of others’ opinions drown out your own inner voice. And most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly want to become. Everything else is secondary.” [Stanford commencement speech, June 2005]

RMS: Vielen Dank für das Interview.

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